Baby zum Einschlafen bringen | Richtig im Bett schlafen legen

Das Thema Schlaf ist wohl eines der wichtigsten überhaupt in den ersten Monaten mit Baby. So manch einer will daran verzweifeln, denn wenn das Baby nicht oder schlecht schläft, sind auch die Eltern übermüdet und können kaum den ohnehin schon anstrengenden Alltag meistern.

Hinzu kommt das Problem, dass sich viele Eltern selbst unter Druck setzen. Vielleicht haben auch Sie Bekannte, deren Kinder bereits mit wenigen Monaten ohne Probleme nachts durchschlafen?

Gerade bei Eltern, die zum ersten Mal ein Baby bekommen haben, kann sich hier schnell eine Überforderung einstellen. Das ist aber überhaupt nicht förderlich. Im Gegenteil, denn dieser Stress überträgt sich automatisch auf das Baby und behindert das Einschlafen noch mehr.

Das Wichtigste ist also erst einmal, Ruhe zu bewahren, so schwierig das auch sein mag. Für die meisten Einschlafprobleme findet sich mit der Zeit eine Lösung.

Warum Babys nicht allein schlafen wollen

Es scheint schwer zu verstehen zu sein: Das Baby ist müde, reibt sich die Augen, das Bett ist weich, der Raum dunkel und ruhig. Trotzdem schreckt es immer wieder hoch, guckt sich suchend um und fängt vielleicht sogar an zu schreien. Für viele Eltern ist es eine Geduldprobe, ihr Kind zum Einschlafen allein ins Bett zu legen.

Dabei macht das Baby eigentlich alles richtig. In ihm wirken noch die Instinkte von vor tausenden Jahren, als die Menschen in der Wildnis lebten. Da Babys weder laufen noch sich allein gegen Raubtiere zur Wehr setzen können, müssen sie immer sicher sein, dass jemand da ist, der sie beschützt. Sie können also nur schlafen, wenn sie sich nicht allein gelassen fühlen.

Hat man diesen Urinstinkt erst einmal begriffen und weiß, dass das Baby die Eltern nicht ärgern will, fällt es einem oft schon leichter, diese Tatsache zu akzeptieren.

So können Sie Ihrem Baby beim Einschlafen helfen

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Video klärt auf: So bringen Sie Ihr Baby zum Einschlafen und Durchschlafen

Wahrscheinlich haben Sie es selbst schon festgestellt: Das Baby einfach ins Bett zu legen wenn es müde ist, ist nur in den seltensten Fällen von Erfolg gekrönt. Die meisten Babys brauchen – sowohl nachts als auch tagsüber – Unterstützung. Das ist normal und verwächst sich früher oder später von selbst.

Beim Tragen spürt das Baby die Bewegung und kann einschlafen, weil es weiß, dass es nicht allein ist und im Falle von Gefahr in Sicherheit gebracht würde.

Auch das Stillen ist eine gute Möglichkeit. An der Brust – oder im Arm, wenn sie mit der Flasche gefüttert werden – schlafen Babys besonders gut ein, weil sie sowohl um die Nähe der Bezugsperson als auch der lebenswichtigen Nahrung wissen.

Abends hat das Stillen noch einen ganz besonderen Vorteil: In der Muttermilch findet sich jetzt viel Melantonin, das Hormon, das uns schläfrig macht. Daher ist es völlig in Ordnung, Babys gerade abends an der Brust einschlafen zu lassen. Wichtig ist nur, dass sie zusätzlich lernen, auf andere Weise einzuschlafen, beispielsweise durch Schaukeln oder Tragen.

Warum wacht das Baby auf, wenn Sie es zum Schlafen ablegen?

Die wenigsten Babys lassen sich zum Schlafen ablegen. Dafür haben sie besonders feine Sensoren und bemerken sofort eine Änderung der Position, der Temperatur oder der Geräuschkulisse. Schlafen sie auf dem Arm ein und werden dann hingelegt, wachen sie meist auf, um zu überprüfen, ob sie noch in Sicherheit sind.

Sie sollten daher möglichst versuchen, das Baby dort zum Einschlafen zu bringen, wo es danach weiterschlafen kann. Eine Wiege, bei deren sanftem Schaukeln das Baby in den Schlaf findet, oder beim Einschlafstillen im Familienbett. Besonders unruhige Babys lassen sich bis zu einem gewissen Alter durch das sogenannte Pucken zum Einschlafen bringen.

Des Weiteren können Sie verschiedene Tricks ausprobieren, um dem Baby das Sicherheitsgefühl beim Ablegen zu geben. Ist das Baby auf Ihrem Arm eingeschlafen, legen Sie es vorsichtig hin und daneben ein getragenes Kleidungsstück, das Ihren Geruch hat.

Auch eine warme Decke oder ein schweres Kissen an der Stelle, wo vorher noch Ihre Hand lag, sind eine Möglichkeit. Achten Sie dabei immer auf eine sichere Schlafumgebung (eine saubere Babybettmatratze, Schlafsack statt Decke, 16 bis 18 Grad Raumtemperatur)!

Schlafphasen des Babys kennen und nutzen

Die Schlafphasen eines Babys sind anders als die eines Erwachsenen. Um die unzähligen neuen Eindrücke zu verarbeiten, hat ein Baby eine sehr lange REM-Phase, in der es träumt und nur leicht schläft.

Meist dauert sie 20 Minuten und ist daran erkennbar, dass das Baby noch zuckt, seine Augen sich bewegen oder es unruhig atmet. Wenn Sie es in dieser Phase ablegen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es aufwacht. Warten Sie also besser, bis es in die ruhigere Tiefschlafphase übergeht.

Rituale und feste Strukturen helfen dem Baby

Feste Rituale und Strukturen helfen Ihrem Baby richtig einzuschlafen

Die ersten drei Monate sind für Sie vermutlich die anstrengendsten, da Ihr Baby noch nicht zwischen Tag und Nacht unterscheiden kann und dementsprechend nachts häufig aufwacht und dafür tagsüber sehr viel schläft.

Durch einen geregelten Tagesablauf mit deutlichen Signalen für Tag und Nacht – wie beispielsweise Helligkeit und Dunkelheit, laute und leise Umgebung – können Sie Ihr Kind unterstützen, seinen Rhythmus zu finden.

Wenn das Kind mindestens drei Monate alt ist, wird es lernen, Abläufe zu erkennen. Dies können Sie sich zunutze machen, indem Sie bestimmte Rituale mit dem ins Bett bringen verbinden. Den Schlafsack anzuziehen, das Licht zu dämpfen oder ein bestimmtes Lied zu singen können Signale sein, die dem Baby den Übergang in den Schlaf erleichtern.

Finden Sie Ihren Weg

Wichtig ist bei allen Tipps, weiterhin auf Ihr eigenes Bauchgefühl zu vertrauen. Wägen Sie ab, was zu Ihnen und Ihrer Familie passt und wie Sie die Bedürfnisse aller Beteiligten befriedigen können.

So mag Ihnen jemand raten, das Baby früh in sein eigenes Bett im eigenen Zimmer zu bringen. Für Sie bedeutet dies jedoch nachts jedes Mal, wenn es schreit, aufzustehen und hinüber zu gehen.

Schläft das Baby stattdessen im Familienbett neben Ihnen oder auf seiner eigenen Babymatratze im Babybalkon oder Beistellbett, müssen Sie selbst kaum aufwachen und können das Baby viel schneller beruhigen, sogar bevor es schreit. Gleichzeitig kann das Baby so lernen, dass Sie immer in der Nähe sind, und so zukünftig in dem Vertrauen besser und ohne Schreien einschlafen.

Fazit

Egal welche Lösung Sie für die Einschlafprobleme Ihres Babys finden, geben Sie dem Prozess Zeit. Jedes Baby ist anders und braucht unterschiedliche Hilfestellungen. Je mehr Zeit und Energie Sie am Anfang in die Einschlaf- und Schlafbegleitung investieren, damit das Baby sein Urvertrauen ausbauen kann, desto schneller und entspannter schläft Ihr Kind bald ein und möglicherweise sogar durch.

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