Wie viel Schlaf braucht ein Baby? (Schlafbedarf & Schlafdauer)
Auch wenn die Redensart „schlafen wie ein Baby“ nahelegt, dass Säuglinge einen tiefen und ungestörten Schlaf haben, sind für die meisten Eltern die ersten Wochen und Monate mit ihrem Kind alles andere als ruhig.
In den ersten Lebensmonaten ist ein Baby nicht in der Lage, Tag und Nacht zu unterscheiden, und trotz einer vergleichsweise großen Gesamtschlafmenge sind die einzelnen Schlafphasen recht kurz.
Bis ein Kind nachts durchschläft, können viele Monate vergehen. Natürlich gibt es keine Formel, wann ein Säugling wie viel schlafen wird, da kleine Kinder schon im ersten Jahr ganz eigene Persönlichkeiten sind, aber mit liebevoller Unterstützung kann auch Ihr Baby einen gesunden Schlafrhythmus entwickeln.
Unruhige Nächte: Schlafbedarf von Neugeborenen
Neugeborene Babys scheinen in den ersten Wochen den ganzen Tag zu schlafen. Tatsächlich braucht ein Baby in den ersten Wochen nach der Geburt etwa 16 bis 18 Stunden Schlaf.
Allerdings schlafen die meisten Säuglinge in dieser Zeit nicht mehr als zwei bis vier Stunden am Stück, und zwar sowohl tagsüber als auch nachts. Das liegt daran, dass bei Babys während der ersten Monate die Tiefschlafphasen noch sehr viel kürzer und stattdessen die REM-Phasen deutlich länger sind als bei Erwachsenen.
Außerdem folgen die Schlafperioden noch keinerlei Rhythmus und können sich von Tag zu Tag unterscheiden. Das bedeutet, dass für Sie die erste Zeit besonders anstrengend ist, da Ihr eigener Schlaf immer wieder unterbrochen wird. Leider lässt sich dies nicht vermeiden, da neugeborene Babys noch keinem von außen vorgegebenen Tagesablauf folgen können. Sie können aber durch eine geschickte Gestaltung der Räumlichkeiten dafür sorgen, dass die nächtlichen Unterbrechungen möglichst kurz ausfallen.
Da ein Neugeborenes noch kein eigenes Zimmer benötigt, eignet sich für die erste Zeit am besten ein Beistellbett oder ein Babynestchen mit einer eigenen Babybettmatratze, das an dem Elternbett montiert werden kann. Dadurch kann das Baby während der ersten unruhigen Monate nachts bequem gestillt werden, ohne dass längere Wege notwendig werden.
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Dieses Video klärt auf: So viele Stunden Schlaf am Tag braucht ein Baby
Weniger Schlafbedarf: Babys von vier bis zwölf Wochen
Sobald Ihr Baby etwa einen Monat alt ist, können Sie damit beginnen, es mit dem Unterschied zwischen Tag und Nacht vertraut zu machen und ihm das Einschlafen zu erleichtern.
Da es inzwischen schon längere Zeit am Stück schläft und immer aktiver wird, können Sie tagsüber in seinen Wachphasen mit ihm spielen. Auch Alltagsgeräusche wie Musik oder Haushaltsgeräte sollten tagsüber nicht gedämpft werden.
Nachts dagegen sollten Sie in den nächtlichen Wachphasen darauf achten, dass der Raum nicht zu hell beleuchtet ist und der Geräuschpegel niedrig bleibt. Zudem sollten alle anregenden Aktivitäten vermieden werden.
Wenn Ihr Baby etwa sechs bis acht Wochen alt ist, lohnt es sich zudem, auf erste Anzeichen von Schläfrigkeit zu achten. Ein Baby, dass in dieser Phase ins Bettchen gelegt wird, wird es meist rasch lernen, alleine und nicht auf dem Arm von Mama oder Papa einzuschlafen. Insgesamt liegt die Schlafdauer nun bei etwa 15 Stunden.
Schlafrhythmus entwickeln: drei bis sechs Monate alte Babys
Spätestens, wenn Ihr Baby drei Monate alt ist, hat sich der Alltag wieder etwas normalisiert. Der Säugling braucht inzwischen mit rund 14 Stunden etwas weniger Schlaf als während der vorausgegangenen Monate, und die einzelnen Wach- und Schlafphasen werden länger.
Auch eine gewisse Regelmäßigkeit in den Schlafgewohnheiten lässt sich nun erkennen. Das bedeutet aber nicht, dass ein drei Monate altes Kind schon von alleine durchschläft. Das gelingt den meisten Babys erst in einem Alter von fünf bis sechs Monaten, wobei Sie sich aber keine Sorgen machen sollten, falls es bei Ihrem Kind etwas länger dauert.
Um das Einschlafen zu erleichtern, empfiehlt es sich, schon jetzt ein Einschlafritual zu entwickeln. Durch einen gleichbleibenden Ablauf mit einem Gute-Nacht-Lied oder Ähnlichem verbindet Ihr Kind mit dem Zu-Bett-Gehen etwas Angenehmes, das ihm zudem Sicherheit vermittelt. Auch ein fester Tagesablauf kann dazu beitragen, den Schlaf Ihres Kindes etwas berechenbarer zu gestalten.
Wenn Sie tagsüber jeweils zu etwa der gleichen Zeit mit Ihrem Baby spielen oder spazieren gehen, fügen sich im Laufe der Wochen die Schlafphasen gut in einen gleichbleibenden und für die Familie lebbaren Rhythmus ein.
Turbulente Zeiten: Babys im Alter von sechs bis neun Monaten
Wenn Ihr Baby ein halbes Jahr alt ist, scheint zunächst endlich alles wieder geregelte Wege zu gehen. Die 13 bis 14 Stunden Schlaf, die ein sechs Monate altes Kind braucht, verteilen sich meist auf vergleichsweise regelmäßige Schlafphasen, durch die Sie Ihren Alltag gut planen können.
Auch den in den ersten Wochen und Monaten verlorenen Schlaf können Sie nun etwas nachholen. Allerdings steht Ihr Babys in diesem Alter an der Schwelle zu großen Veränderungen: Es bekommt nicht nur seine ersten Zähnchen, sondern wird auch zunehmend mobiler. Dadurch macht es vielfältige Erfahrungen, durch die der Schlaf unruhiger werden kann.
Falls Ihr Kind bereits eine Krippe besucht, kommt es zudem mit einer Vielzahl von Krankheitserregern in Kontakt. All das kann den Schlafrhythmus nachhaltig stören und die Schlafdauer verändern. Einzelne Rückschläge, wenn Ihr Baby kränkelt oder zahnt, sollten Sie aber nicht verzagen lassen. Häufig macht ein Säugling nach diesen Phasen auch in Sachen Schlaf einen deutlichen Entwicklungssprung.
Ab dem 9. Monat braucht Ihr Baby nur noch etwa 12 Stunden Schlaf pro Tag
Feste Schlafzeiten: neunter bis zwölfter Monat
Mit neun Monaten braucht Ihr Baby nur noch etwa 12 Stunden Schlaf pro Tag, es ist als genauso lange wach, wie es schläft. In der Regel verteilt sich die Gesamtschlafmenge auf acht bis neun Stunden Nachtschlaf und zwei Nickerchen tagsüber. Es ist aber kein Grund zur Sorge, wenn es sich nicht an diese Formel hält.
Falls ihr Baby bis jetzt noch keinen Rhythmus entwickelt hat, der sich gut mit dem Familienleben vereinbaren lässt, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für ein Schlaftraining gekommen. Welche Methode für Sie und Ihr Kind die beste ist, müssen Sie natürlich selbst entscheiden.
Es ist aber sinnvoll, sich dabei an eine bewährte Routine zu halten. Ein entsprechendes Buch kann Ihnen dabei wertvolle Hinweise geben, wie auch Ihr Kind schlafen lernen kann. Wichtig sind dabei neben einem festen Tagesablauf und einem Einschlafritual auf jeden Fall regelmäßige Schlafenszeiten.
Viele Babys in diesem Alter lieben es darüber hinaus, wenn die Eltern ihnen vor dem Schlafen ein Buch vorlesen. Außerdem kann das abendliche Einschlafen auch durch ein Bad unterstützt werden.
Gut schlafen: Schlafprobleme vermeiden
Unruhiger Schlaf und andere Schlafprobleme lassen sich von Anfang an durch die richtige Schlafumgebung vermeiden. Auch wenn es in den ersten Wochen am einfachsten zu sein scheint, sollte Ihr Baby nicht mit Ihnen zusammen im Elternbett schlafen, da dadurch das Risiko für den plötzlichen Kindstod steigt. Außerdem leidet Ihr eigener Schlaf ebenfalls darunter.
Stattdessen eignet sich in den ersten Wochen am besten ein Babynestchen mit einer eigenen Babymatratze, eine Wiege oder ein kleines Beistellbett mit einer guten Babymatratze.
Sobald Ihr Kind anfängt, sich hochzuziehen, sollte es in ein Gitterbett wechseln, dass mit einem Nestchen abgepolstert und mit einem Himmel versehen ist. Wie in einer Wiege sorgt der abgeschlossene Raum dafür, dass sich der Säugling sicher und geborgen fühlt und gut schlafen kann.
Davon abgesehen benötigt das Bettchen lediglich eine hochwertige Babybettmatratze, die die Muskulatur stützt, und eine leichte Decke. Auf diese Weise kann einem Hitzestau vorgebeugt werden.
Ein Nachtlicht, das einen sanften Schein verbreitet, kann zudem eine große Hilfe sein, wenn das Kind einen unruhigen Schlaf hat. Es verbreitet eine ruhige Stimmung, verhindert ein vollständiges Aufwachen und erleichtert das erneute Einschlafen.